Als ich Ende der 90er Jahre mein Volontariat bei einer Kölner Tageszeitung gemacht habe, waren die Berufe des Druckers und Setzers schon in der Auflösung. Computer übernahmen das Layout. Dass
sich auch das Berufsbild des Journalisten bald ändern würde, war vielen nicht klar. Doch schneller als gedacht, wurde das Internet zum neuen Marktplatz für Schnäppchen, Immobilien und
Kontaktanzeigen. Mitten in diesem Umbruch kann man die Reißleine ziehen oder weitermachen. Beides habe ich abgewogen und sehe im Journalismus immer noch meine Leidenschaft. Doch sind in der Branche
mittlerweile mehrere Standbeine angebracht. So ist für mich das Radiomachen mittlerweile genauso ein Teil meiner Arbeit wie die regelmäßigen Beiträge für einen Blog. In den Medienwerkstätten des
Erzbistums Köln habe ich mir das Rüstzeug für den Hörfunkjournalismus erworben, Beiträge gebaut, moderiert und bin mittlerweile wöchentlich auf Sendung. Als Printjournalist war es für mich, als ob
ich eine neue Sprache lerne, in der ich das ausdrücke, was ich schon lange weiß – und das, was ich täglich dazulerne. Das Schöne am Radio ist, dass es ohne die Menschen nicht geht. O-Töne muss
man sich erarbeiten wie ein Angler, der regelmäßig zum Fischen geht. Manche der Geschichten landen im Blog Auszeit des Erzbistums und sollen Lust auf Einkehr, Kontemplation und schöne Geschichten
machen.